Die versteckte Bucht

An einer Stelle nahe des Waldes bildet der Fluss eine kleine Bucht in einem großen Felsen. Eine Trauerweide wächst am Ufer, deren Äste eine Art Vorhang über dem Wasser bilden. Durch die hohen Steinwände und den Baum ist dieser Ort sehr gut versteckt und nicht leicht zu finden, vor allem aber nicht von außen einzusehen.

Ohne Umwege suchte ich meinen Lieblingsort auf. Die herabhängenden zweige des großen Baumes wehten sachte im Wind, beinahe, als würden sie mir zuwinken. Meine Schritte waren durch die Erschöpfung etwas schwerfälliger als sonst, doch noch immer deutlich leiser und eleganter, als die gewisser anderer Lebewesen. ich schob den grünen Vorhang beiseite und trat in meine eigene kleine Welt ein. Das Licht war sanft und hatte einen grünlichen Schimmer, die Geräusche von außen gedämpft und ertränkt durch das Rauschen des Flusses. Langsam näherte ich mich den Felskanten, die die kleine Bucht umschlossen und sie vor allen Blicken schützten. Gerade hatte ich meine Waffen in ihre angestammte Nische abgelegt und begonnen mich meiner dreckigen Kleidung zu entledigen, als ein Bauchgefühl mich innehalten ließ. Schnell sammelte ich meine Sachen wieder ein und verließ den geschützten Bereich. In der Regel hörte ich eher auf meine Vernunft, doch sobald ich einmal im Wasser war, hätte ich keine Möglichkeit mehr, mich zu verteidigen. Ich entfernte mich einige Meter von dem Fluss und schon wurde das Rauschen leiser. mein Blick tastete alle Ecken und Winkel meiner Umgebung ab, während meine spitzen, geschulten Ohren jedes Geräusch aufnahmen und deuteten. Zögerlich betrat ich den Wald.

--> Waldrand